... das Ende

Baikalsee

Endlich am Ziel!
Am letztem Tag der Tour hab ich's doch noch geschafft - der Baikalsee liegt vor mir und dann auch noch mit wunderbaren Wetter.
Am Strand lagen noch ein paar krabbelnde Krabbeln die angeschwemmt wurden und ansonsten sah man am anderen Ende die verschneiten Berge. Leichter Wind kündigte schon die Abkühlung die sich hier im Laufe des Tages einstellte und am Ende für 5-10cm Neuschnee sorgte..
Jetzt hoff ich mal, das sich das Wetter die nächsten 6h beruhigt, damit es mit dem Flug keine Probleme gibt....
Пока Россия

Winter in Sibirien

Da ist vor über hundert Jahren was schief gelaufen - Irkutsk sollte sein Stadtwappen zur Aufnahme ins Register nach Moskau schicken...nur hat man es nicht lesen können und am Ende kam ein Fabeltier raus [1]
Das steht jetzt als übergroße Figur am Übergang zwischen Alt- und Neustadt.
In den entlegenen Vierteln der Altstadt mit den ursprünglichen hölzernen Häusern ist scheinbar noch nicht mal überall Wasser verfügbar. Beim Spazierengehen ist mir ein großer Eisberg aufn Fußweg aufgefallen und wollte ihn fotografieren [2].... Kurz danach kam jemand und zapfte dort am Hahn Wasser und plötzlich machte alles wieder Sinn.
Ansonsten schnürt der Winter immer mehr das Wasser ein - bist der Angara (bestimmt 300m breit und der einzige Abfluss vom Baikalsee) wirklich zugefroren ist vergehen schon noch ein paar Wochen, aber die Nebenflüsse [3] sind schon mit Eis bedeckt....

Irkutsk

10Uhr - Sonnenaufgang in Irkutsk [1]; die Einheimischen freuen sich über einen ungewöhnlich warmen Dezember: -14C, aber sonnig!
Wenn die Sonne alles langsam erwärmt (*g* -10C mittags) sieht man eine richtig schöne kleine Stadt mit noch richtig alten Holzhäusern [2]. Leider hat man hier, wie in ganz Russland die Regenrinnen der Häuser nicht in die Kanalisation eingebunden sondern leitet das Wasser auf den Gehweg [3] - perfekt um bei jeder Absenkung Richtung Straße entlangzurutschen...ansonsten hat man anlässlich der olympischen Spiele lauter Eisfiguren mit Sportmotiven aufgestellt [4][5]- sehr beeindruckend...insbesondere wie warm Eis sein kann,wenn es rund herum 10grad weniger hat.
Jetzt erstmal aufwärmen und dann gehts Richtung Altstadtkern - vor knapp 250jahren sind 80% der Holzhäuser abgebrannt und danach hat man nur noch mit Stein gebaut....

Sibirien

Nach knapp 30h Zugfahrt kommt endlich auch die Sonne zum Vorschein.
Plötzlich wirkt die Gegend um uns herum viel angenehmer - fast so wie man es sich vorgestellt hat: viel viel Wald [1](Birken direkt neben den Gleisen sonst Fichten), alle 200km eine "größere Stadt" und ein Stop zum Enteisen des Zuges [2]. Ansonsten immer wieder Siedlungen und einige riesige Industriebetriebe. Bis Krasnojarsk waren unzählige Erz-,Holz- und Ölwagons auf der Gegenrichtung - oft mit weniger als 5min Abstand.
Mit einem lustigen russisch Abendessen [3] ging der Abend gestern zu Ende und fast hätten meine beiden russischen Freunde ihren Ausstieg verpasst...

Omsk

Omsk...auch eine Millionenstadt die man nicht kennt - und auch nicht kennen muss.
Untergekommen bin ich im Hotel Tourist [1]; als Kontrast zu Hostels und Übernachtungen im Zug wollt ich diesmal in einem Prachtbau des Sozialismus nächtigen. Die Erwartungen wurden erfüllt - alles noch eher klassisch. Auf westliche Touris war man nicht so wirklich eingestellt - selbst die Nachfrage ob sie denn das Taxi reserviert hat (have you reservated/ordered a taxi?), war für die einzige Englisch-Fachkraft zu komplex...
Das Zimmer im 11ten Stock war ganz hübsch, mit Blick auf den *bitte selbst nachschauen*, der schon die ersten Eisschollen mit sich führte. Ansonsten war die Stadt fast wie ausgestorben - lag aber wohl an einem lokalen Feiertag weswegen es um die ortho. Kirche rum vor Gläubigen nur so wimmelte. Selbst die Armee verteilte heiße Getränke und einige tausend Leute standen Stunden an, um ins Gotteshaus zu kommen [2].
Jetzt geht's in 36.5h - der längsten und letzten Zugfahrt über Novosibirsk und Krasnoijarsk nach Irkutsk. Dabei nutzt man auch einige der größten Pionierleistungen der Transsib-die Brücken über Ob und Jeniseii mit mehreren km Breite!

Auf nach Asien

Auch wenn manche Berichte oder Fotos so fern wirken - bis jetzt war alles noch in Europa. Heute Nacht werde ich auf dem Weg nach Omsk im Ural die "Grenze" nach Asien überqueren. Heute am Samstag war Markttag in der Nähe vom Stadion ...prinzipiell sind hier immer irgendwelche alten Frauen die Socken oder ein paar Kürbiskerne verkaufen,aber hier kamen v.a. die Fleisch und Fischhändler. Neben frischen [1] gab es auch sehr viel getrockneten Fisch[2],der hier so als Snack zum Bier gegessen wird. Außerdem viele verschiedene Beeren und besonders lange Schlangen gabs bei einem Milch/Käsestand [3]. Ich hab mir für meine Zugfahrt noch getrocknetes Obst [4] mitgenommen und ein kleines Gefäß voll Honig. Allgemein muss man sagen sind die Preise erstaunlich hoch - zumindest für alltägliche Sachen

1kg Honig - 12.5€
1.5L Wasser - 1€
Portion Schaschlik - 4€
Essen in nem günstigen Restaurant 10-15€
Günstiges Deo - 3€
Glas Gurken - 1.5€

Einige Sachen wie Museen (1.5€)x Benzin (0.75€/L) U-Bahnfahren (0.3-0.6€) sind schon günstig, oder eben einfach dem Gehalt angepasst.