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Donnerstag, 28. November 2013

Ekaterinburg

...oder Sverdlovsk wie es früher geheißen hat, ist mit über 1.3mil Einwohner viertgrößte Stadt Russlands und hässlich!
Aber der Reihe nach - gestern hatte ich, im Vergleich zu den letzten TransSib Zügen, wirklich sie Holzklasse. Die Anteils waren noch aus Holz, unterm Bett eine Blechwanne auf die das lederüberzogene Holz/Blechgestell (=Sitzfläche = Bett) zu klappen war. Das Klo [1] war wohl noch aus Reparationszahlungen der Reichsbahn und so war es auch zweitrangig,das es kein fließend Wasser gab - dafür hatte man ja freie Sicht aufs Gleis und der Mülleimer war auch immer leer - dafür gabs das Fenster. Gegen Mitternacht stand ein korpulenter Russe - oberkörperfrei und stinkend wie ein überdimensionaler Aschenbecher in der Tür - warf sich aufs gegenüberliegende Bett und schaffte dank Schnappatmung sieben Atemzüge in der Zeit wo ich einen schaffte...
Der Morgen kam und im ersten Licht sah man nur Wald - alles fein mit Schnee überzogen. Auf den Seen waren schon die ersten Eisangler [2] und nach einer weiteren Stunde kamen wir schließlich in Ekaterinburg an. Bis 1991 war es für westliche Personen eine verboten Stadt - schon während des zweiten Weltkriegs wurden alle wichtigen Kunstwerke aus St. Petersburg hierher geschafft und viele strategische Rüstungsfirmen fanden hier Platz. Von beiden Seiten - Deutschland vom Westen und Japan im Osten - war man maximal weit weg und dank der TransSib trotzdem sehr flexibel. Da man die Stadt auch nur wegen den Rohstoffen gegründet hat, ist sie eine reine Arbeiterstadt...und heute - Schneepampe überall und dazu kaum Licht wegen den dichten Schneewolken - einfach hässlich!
Selbst direkt beim Rathaus [4] - alles schlammig [3] ... kann also nur besser werden!